
Kommission sagt «Ja» zum Verbot von Paritätsklauseln
Nach der enttäuschenden Botschaft des Bundesrates, spricht sich die Rechtskommission des Nationalrates für ein Verbot aller Paritätsklauseln aus.
Mehr erfahrenOnline-Buchungsplattformen verfügen über einen beträchtlichen Marktanteil. Über Jahre nutzten sie ihre dominante Stellung, um mittels Knebelverträgen negative Abhängigkeiten bei Hotels zu schaffen. So durften diese auf der eigenen Website keine günstigeren Preise anbieten, was zu einer Behinderung des Wettbewerbs führte. Mit der Motion Bischof – auch als «Lex Booking» bekannt – hat das Parlament 2016 den Bundesrat beauftragt, diesen Missstand zu beheben. Am 11. November 2020 – nach über drei Jahren des Wartens – hat der Bundesrat endlich einen Umsetzungsvorschlag vorgelegt. Der Nationalrat hat schliesslich im Jahr 2022 noch nachgebessert: Damit nämlich auch die Schlupflöcher für Knebelverträge und Wettbewerbsbehinderung gestopft werden konnten, mussten die Paritätsklauseln nicht nur für Preise, sondern auch für Konditionen und Verfügbarkeiten verboten werden. Im Juni 2022 hat schliesslich der Ständerat dieser verschärften Version ebenfalls zugestimmt. Sobald das nun beschlossene Gesetz in Kraft tritt, erhält die Hotellerie endlich ihre unternehmerische Freiheit im digitalen Raum zurück. Nach insgesamt 6 Jahren des Wartens.
Die Knebelverträge der Onlineplattformen schadeten nicht nur den Hotels. Sie beeinträchtigten auch den digitalen Kundenservice zu Lasten der Gäste. Unsere Nachbarländer haben diese Nachteile übrigens schneller als die Schweiz beseitigt. Mit Deutschland, Frankreich, Italien und Österreich haben die wichtigsten Mitbewerber der Schweizer Beherbergungsbranche alle Paritätsklauseln bereits verboten und damit nur gute Erfahrung für Hotels, Kunden und sogar für die Plattformen gemacht.
Sechs Jahre wartete die Schweizer Hotellerie darauf, dass sie ihre Preise auf der hoteleigenen Website frei bestimmen darf. Eine Chronologie der Ereignisse:
Nach der enttäuschenden Botschaft des Bundesrates, spricht sich die Rechtskommission des Nationalrates für ein Verbot aller Paritätsklauseln aus.
Mehr erfahrenNach Österreich, Frankreich, Italien und Belgien verbietet nun auch Portugal ab dem 1. Januar 2022 die engen Paritätsklauseln und schafft ermöglicht somit einen stärkeren Wettbewerb zwischen OTA und Beherbergungsbetrieben.
Mehr erfahrenDer Bundesrat hat – nach vier Jahren Wartezeit – die Botschaft zur Lex Booking veröffentlicht.
Mehr erfahrenStänderat Pirmin Bischof mahnt im Interview mit der HTR zur Eile und fordert ein schnelles Verbot der Paritätsklauseln in der Schweiz.
Mehr erfahrenDer deutsche Bundesgerichtshof verbietet endgültig alle Paritätsklauseln, die Booking.com von Hotels in Deutschland verlangte.
Mehr erfahrenHotellerieSuisse begrüsst die Stossrichtung beim Umsetzungsvorschlag zum Verbot von Paritätsklauseln, verlangt aber wichtige Präzisierungen.
Mehr erfahrenNach über drei Jahren des Wartens hat der Bundesrat heute endlich einen Umsetzungsvorschlag zum Verbot von Paritätsklauseln vorgelegt. Damit ist der Weg frei, um Preisparitätsklauseln zwischen Online-Buchungsplattformen (OTA) und Beherbergungsbetrieben zu verbieten. HotellerieSuisse begrüsst die Stossrichtung des Vorschlags, verlangt aber Präzisierungen.
Mehr erfahrenDas Verbot der engen Preisparitätsklauseln hat dem Markterfolg von Booking.com in Deutsch-land nicht geschadet. Im Gegenteil: Der Buchungsmulti konnte seine Marktstellung auch ohne Preisparitätsklausel stark ausbauen. Dies zeigt eine neue Studie des deutschen Bundeskartellamts klar auf. Damit wird ein von Buchungsplattformen immer wieder angeführtes Argument klar widerlegt.
Mehr erfahrenIn Deutschland herrscht punkto Paritätsklauseln ab sofort wieder Rechtssicherheit. Das dortige Bundesgericht hat dem deutschen Hotelverband IHA in Sachen enge Paritätsklausel recht gegeben. 2018 hatte das Oberlandsgericht Düsseldorf entschieden, dass OTAs Hotelbetreiber wieder verpflichten dürfen, Hotelzimmer auf der eigenen Internetseite nicht günstiger anzubieten als auf der Portalseite.
Mehr erfahrenEine neue EU-Verordnung sorgt ab sofort für bessere Rahmenbedingungen zwischen Hotels und Online-Buchungsplattformen, indem Ranking, AGBs und Streitschlichtung geregelt werden. Die grössten OTA setzen die Verordnung auch in der Schweiz um. Während die EU also grosse Schritte nach vorne macht, warten wir in der Schweiz noch immer auf die Umsetzung der Lex Booking.
Mehr erfahrenUm der Marktmacht der OTA entgegenzuwirken, offerieren immer mehr Hotels ihren Gästen Direktbuchungsvorteile. So bieten gemäss einer aktuellen Studie 85 Prozent der befragten Hoteliers für den Gast Preisnachlässe, Upgrades oder Zusatzangebote bei Buchungen über die hoteleigene Website, so auch das Hotel Heiden - Wellness am Bodensee. Blick TV hat Gastgeber Erich Dasen in Heiden besucht.
Mehr erfahrenIn Deutschland dürfen Hotels ihre Preise längst frei setzen. Die Zeit, während der sie dies nicht durften, kommt Buchungsplattformen nun vielleicht teuer zu stehen. Im Mai hat der Hotelverband Deutschland eine Sammelklage dazu eingereicht. Mehr als 1900 Hotels verlangen von Booking.com Schadensersatz wegen der jahrelangen Verwendung kartellrechtswidriger Bestpreisklauseln.
Mehr erfahren
HTR, FEBRUAR 2022
«Gute Neuigkeiten zur Lex Booking»
AARGAUER ZEITUNG, NOVEMBER 2021
«Hotels dürfen Buchungsportale unterbieten»
BLICK, NOVEMBER 2021
«Booking.com ist sauer auf den Bundesrat»
SALDO, SEPTEMBER 2021
«Booking.com & Co.: Rabatte mit beschränktem Nutzen»
HEISE ONLINE, AUGUST 2021
«Russische Millionenstrafe für Booking.com wegen hartnäckiger Bestpreisklauseln»
HTR, JUNI 2021:
«Die schnellen fressen die Langsamen»
SRF, MAI 2021:
Urteil gegen Booking.com in Deutschland: Schweiz hinkt hinterher
SRF, MAI 2021:
Deutschland: Keine Bestpreis-Klausel mehr auf Buchungsplattformen
20MINUTEN, MÄRZ 2021:
Interview mit HotellerieSuisse-Präsident Andreas Züllig
BERNER ZEITUNG, JUNI 2020:
So kämpfen Hoteliers gegen Onlineportale
HOTEL REVUE, MAI 2020:
«Lex Booking: Die Zeit drängt mehr denn je»
BLICK, MAI 2020:
«Booking, Expedia und Co. immer mächtiger»
TAGESANZEIGER, APRIL 2020:
«Hoteliers bitten Gäste, Buchungsplattformen zu meiden»
AHGZ, MÄRZ 2020:
«Viele Privathotels und Ketten wollen Klage unterstützen»
WHICH?, MÄRZ 2020:
«Why you’re paying too much for your hotel»
NLZ, JANUAR 2020:
«Trivago in Australien verurteilt - auch andere Hotelportale wegen Täuschung unter Verdacht»
WATSON, DEZEMBER 2019:
«Die Hotelbranche hat die Schnauze voll, von Buchungsplattformen abgezockt zu werden»
SALDO, DEZEMBER 2019:
«Reise buchen und viele private Details preisgeben»
HOTEL REVUE, FEBRUAR 2019:
«Booking straft Hotels gezielt ab»
HOTEL REVUE, JANUAR 2018:
«Die <Risk Free> Mogelpackung»
BLICK, SEPTEMBER 2017:
«Die Macht von Booking und Co. ist für die Kunden schlecht»
SDA, SEPTEMBER 2017:
«Parlament will Knebelverträge für Hotels verbieten»
> Lex Booking: Botschaft des Bundesrates unzureichend
> HotellerieSuisse fordert rasches Verbot aller Paritätsklauseln
> Lex Booking: Umsetzungsvorschlag geht in richtige Richtung
> HotellerieSuisse ruft zu Buchungen direkt beim Hotel auf
> Online-Direktbuchungen bei Schweizer Hotels immer wichtiger
> Hotel Vertriebskanäle: Die Zukunft gehört der Online-Buchung
> OTA Studie 2021: Roland Schegg HES-SO Valais-Wallis
> OTA Studie 2020: Roland Schegg HES-SO Valais-Wallis
> OTA Studie 2019: Roland Schegg HES-SO Valais-Wallis
> Direktbuchungswebinare von HotellerieSuisse
> Leitfaden zur Digitalisierung in der Beherberbungsbranche
> The decline of rate parity clauses and what this means for hotels
> Hotel Rankings of Online Travel Agents, Channel Pricing and Consumer Protection
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